Die Geschichte von der Raupe Ria und dem Osterwunder
Es war einmal eine kleine Raupe namens Ria.
Ria lebte auf einem großen, grünen Blatt in einem wunderschönen Garten. Sie liebte es, den ganzen Tag an den Blättern zu knabbern und mit ihren Freunden durch das Gras zu kriechen.
Ihre besten Freunde waren Beni, der ängstliche Marienkäfer, Lotte, die neugierige Schnecke, und Eugen, der fröhliche Grashüpfer.
Die vier Freunde hatten immer viel Spaß zusammen. Doch eines Tages fühlte sich Ria plötzlich ganz müde. Sie hatte keine Kraft mehr, weiterzukriechen oder zu essen. „Ich glaube, ich muss mich ausruhen,“ sagte Ria leise zu ihren Freunden. Dann baute sie sich ein kleines, sicheres Häuschen um sich herum. Dieses Häuschen nennt man Kokon. Drinnen war es dunkel und still.

Die Freunde vermissen Ria
Beni, der Marienkäfer, war sehr besorgt. Er saß jeden Tag neben Rias Kokon und flüsterte: „Ria, bist du noch da? Was, wenn du nie wieder rauskommst?“ Beni war ein wenig ängstlich und konnte sich nicht vorstellen, dass etwas Gutes passieren könnte.
Lotte, die Schnecke, war neugierig und schlich immer wieder um den Kokon herum. „Ria, was machst du da drin?“ fragte sie jeden Tag. „Wann kommst du wieder raus? Ich will wissen, was passiert!“ Aber es blieb still. Lotte mochte keine Geheimnisse und wurde langsam ungeduldig.
Eugen, der Grashüpfer, versuchte fröhlich zu bleiben. „Ach, wartet mal ab,“ sagte er. „Bestimmt schläft Ria nur. Sie kommt sicher bald wieder raus!“ Aber als die Tage vergingen und der Kokon sich nicht bewegte, wurde auch Eugen leiser. Er begann, Ria sehr zu vermissen.

Das Wunder passiert
Viele Tage vergingen. Die Freunde wurden traurig, genau wie die Freunde von Jesus, als er gestorben war. Sie hatten ihn sehr liebgehabt, aber jetzt lag er in einem Grab, das ganz still und dunkel war – so wie Ria in ihrem Kokon. Die Freunde von Jesus dachten: „Alles ist vorbei.“
Doch dann, eines Morgens, geschah ein Wunder – sowohl im Garten als auch am Ostermorgen.
Der Kokon begann zu wackeln. Ein kleiner Riss entstand, und langsam, ganz langsam, kämpfte sich Ria heraus. Aber sie war nicht mehr die kleine Raupe! Ria war jetzt ein wunderschöner Schmetterling mit bunten Flügeln. Sie konnte fliegen, hoch hinauf in den Himmel und sich den Garten von oben anschauen!

Beni staunte: „Ria, bist du das wirklich? Ich hatte solche Angst, dass du nicht mehr zurückkommst!“
Lotte rief begeistert: „Wow! Du hast dich total verändert! Das ist ja spannend!“
Und Eugen hüpfte fröhlich: „Ich hab’s doch gesagt! Alles wird gut!“
Das Osterwunder verstehen
Zur gleichen Zeit, vor langer, langer Zeit, waren die Freunde von Jesus traurig zu seinem Grab gegangen. Aber das Grab war leer! Jesus war auferstanden – er lebte wieder! Seine Freunde konnten es kaum glauben. „Ist das wirklich Jesus?“ fragten sie. Aber ja, er war es. Die Freunde von Jesus freuten sich genauso wie Beni, Lotte und Eugen, als Ria aus ihrem Kokon kam. Sie erkannten: Gott kann aus Traurigkeit Freude machen. Aus Dunkelheit wird Licht. Und aus Tod wird neues Leben.
Was wir von Ria und Ostern lernen
Beni, Lotte und Eugen haben gelernt, dass auch schwierige Zeiten etwas Gutes bringen können. So wie Ria sich verwandelt hat, zeigt uns Ostern, dass Gott uns neues Leben schenkt. Auch wenn wir traurig oder ängstlich sind, dürfen wir wissen: Gott ist immer bei uns und hat wunderbare Überraschungen für uns bereit.
Ostern bedeutet:
Aus Traurigkeit wird Freude. Aus Dunkelheit wird Licht. Aus vertrockneten Samen wachsen bunte Blumen. Und aus einer kleinen Raupe wird ein wunderschöner Schmetterling.